Tauchsafaris Malpelo

Fokus unter WasserGroßfisch, Fischschwärme
Wassertemperatur18 bis 28 Grad, je nach Strömungen und Sprungschichten
Beste Zeit zum TauchenGanzjährig – saisonale Unterschiede hinsichtlich Sichtungen
Überfahrt vom FestlandAb/an Buenaventura ca. 26 bis 32 Stunden Schiffsüberfahrt nach Malpelo
TaucherfahrungMind. 50 TG/AOWD/Nitrox oder vgl., Strömungserfahrung, gute Tarierung
TauchversicherungTauchversicherung ist Pflicht (AquaMed/DiveAssure/DAN oder vgl.)

Isla Malpelo – Unesco Weltnaturerbe

Malpelo Island – ein Name, der im gleichen Atemzug wie Galapagos und Cocos ausgesprochen wird und dessen Tauchgründe zu den besten Großfischrevieren unseres Planeten gehören. Die zu Kolumbien gehörende Insel Malpelo ist dabei nichts anderes als eine karge Felseninsel, die sich weit ab vom Festland der rauhen See entgegenstellt. Die Insel liegt ca. 500 km vom nächsten Festland entfernt. Die kargen Felsen sind nur an wenigen Stellen mit Gras und Farnen bewachsen. Malpelo ist 1.643 m lang und 727 m breit. Der höchste Gipfel erreicht gut 300 m Höhe. Rund um die Hauptinsel befinden sich zahlreiche alleinstehende Felsen, die sich aus den Tiefen des Pazifiks hervorschieben.

Reisezeit & Tauchbedingungen


Das Klima in Malpelo ist ganzjährig tropisch feucht mit Temperaturen von 25 bis 32 Grad. Zu jeder Zeit können heftige tropische Regenschauer auftreten. Über die Wassertemperaturen entscheiden in erster Linie die vorherrschenden Strömungen und die Dünung, die mitunter mehrere Meter betragen kann. In den oberen 10 bis 15m Wassertiefe kann man ganzjährig mit 25 bis 27 Celsius rechnen. Die erste Sprungschicht ist meist ab 20 bis 25m zu finden, unter der die Wassertemperatur, um 1 – 3 Grad tiefer liegt.

Die Sichtweiten schwanken ganzjährig zwischen 15 und 35 Metern.
Die Seebedingungen auf hoher See sind meist moderat, können aber durch lokale Schlechtwetter Fronten durchaus für anstrengendes Verweilen oder für unruhige Überfahrten sorgen. Malpelo ist aus Tauchers Sicht definitiv ein Ganzjahresziel, das zu jeder Zeit mit seinem gesamten Repertoire aufwartet.
Versucht man dennoch eine Abgrenzung im Hinblick auf Wetter & Sichtungen zu schaffen, dann müsste diese wie folgt aussehen:

November bis April

Von Oktober an, sinken langsam die Wassertemperaturen in den tieferen Schichten. Teilweise bringen Strömungen kühles Tiefenwasser mit an die Oberfläche. Was von Oktober bis Dezember noch 23 bis 24 Grad auf 20m Tiefe bedeutet, kann im ungünstigsten Fall im Februar schon mal nur noch 18 Grad sein. Wenn sich kühles Tiefenwasser mit dem warmen Wasser der oberen Schichten vermischt, kommt es oftmals auch zu verringerten Sichtweiten von nur 10 bis 15m.
Obwohl man Hammerhaischulen in Malpelo das ganze Jahr über antrifft, erkennt man dennoch eine Tendenz, in denen sich die Konzentration an Hammerhaien und die Größe der Schulen gerade gegen Ende des Jahres hervorhebt.
Besonderheit: Es ist die Zeit, in der die Chancen gut stehen bei tiefen Tauchgängen auf einen der seltenen Schildzahnhaie zu treffen.

Ferox Hai

Mai bis Oktober

Malpelo´s warme Zeit mit Dünung und Wind aus dem Süden kommend.
Die ersten Sprungschichten mit Temperaturen um 22 bis 25 Grad sind in der Regel unterhalb von 25 bis 35 Metern vorzufinden. Die oberen Wasserschichten sind meist zwischen 26 und 28 Grad warm.
Sichtweiten können stark zwischen den Tauchplätzen schwanken. Der Tauchplatz La Nevera mit seinem Putzerstationen ist in dieser Zeit Garant für Ansammlungen von Galapagoshaien und Hammerhaischulen. Im Blauwasser vor El Aquario ziehen häufig riesige Thunschwärme vorbei.
Besonderheit: Baitballs treten im April und Mai häufiger auf. Walhai Sichtungen nehmen von Juni bis September deutlich zu und Seidenhaie formieren sich oftmals zu großen Gruppen mit mehr als 200 Tieren.

Seidenhaischule

Malpelo Local´s


Wer denkt ein so schroffer Felsen wäre unbewohnt, der irrt gewaltig. Das kolumbianische Militär unterhält eine kleine Station auf der Insel. Die meist jungen Soldaten der Navy verbleiben bis zu 3 Monate auf der Insel, bevor sie von ihren Kollegen abgelöst werden. Ihre Aufgabe ist es, mit Hilfe von Radar Geräten das Seegebiet kontrollieren, den Leuchtturm auf Malpelo in Stand zu halten und die Parkranger bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Malpelo ist zugleich Heimat von Abertausenden von Seevögeln, wie Tölpeln, Fregattvögeln und Seeschwalben. Nicht zu vergessen sind zahlreiche Krabbenarten, einige Echsen und kleinere Warane, die den Eiern der Seevögel nachstellen. Vorsicht jedoch denjenigen, die die Insel erklimmen möchten, denn Malpelo ist steil und schroff und der einzige Weg auf die Insel zu kommen ist mit Hilfe einer Strickleiter. Hat man diese Hürde überwunden, geht es im alpinen Bergsteigermodus hinauf in Richtung Militärstation. Ca. 160 Höhenmeter sind dabei zu überwinden. Um den schroffen Felsen zu erklimmen braucht es stets Genehmigung des Kommandanten, die leider sehr selten erteilt wird.

Hammerhaie

Malpelo ist Anziehungspunkt für eine enorme Anzahl an Hochseebewohnern, allen voran den Bogenstirnhammerhaien, die ganzjährig in großen Schulen mit mehreren hundert Tieren auftreten. Kaum ein Tauchgang, an dem diese eleganten Räuber nicht gesichtet werden. An Putzerstationen, wie am Altair de Virginia, splitten sich meist kleinere Gruppen mit bis zu 40 Tieren ab und suchen die flachen Gewässer des Altairs auf. In nur 10 Metern Wassertiefe lassen sie sich von Parasiten befreien. Sehen Sie sich dazu einfach unser selbst gedrehtes Video an, es wird Ihnen einen Eindruck vermitteln von diesem Tauchplatz und vielem mehr.

Seidenhaie

Seidenhaie sind eine weitere Attraktion. Bei fast jedem Auftauchen dauert es meist nur wenige Minuten und die ersten Tiere kommen an die Oberfläche, um neugierig die Taucher zu bestaunen, bevor sie wieder in größere Tiefen entschwinden. In La Gringa, La Nevera und Ferreteria kommt es des Öfteren zu Ansammlungen von bis zu 200 Tieren. Abgesehen von Baitballs sind derartige Seidenhai Formierungen hauptsächlich in den Monaten Mai bis September vor zu finden oder im Blue Planet Movie des BBC . Wollen Sie dies selbst erleben, stehen Ihre Chancen in Malpelo am besten.

Galapagoshaie

Galapagos-Haie sind die dritte vorherrschende Hai Art und sind an fast allen Riffen und Felsen vor Malpelo zu finden. Die bis zu 3 Meter langen Tiere sind imposante Räuber und haben ein dementsprechend selbstbewusstes Auftreten. An einem Tauchplatz zwischen La Gringa und David konnten wir schon an einem tief liegenden Riff bis zu 20 Tiere zählen. Ein unvergessliches Erlebnis, wenn man da unten sitzt, den Galapagos-Haien zuschaut und einem gerade hundert Hammerhaie über den Kopf schwirren.

Walhaie

Mantas und Walhaie sind ebenso regelmäßige Besucher in diesen Gewässern. Vom kleinen Nachwuchs mit 4m Länge bis hin zur Big Mama Walhai mit stattlichen 12m Länge, sind Sie alle in Malpelo vertreten. Im Grunde sind Einzelsichtungen das ganze Jahr über möglich. Die beste Zeit jedoch für Walhaisichtungen ist Juni bis September.

Fischschwärme & Adlerrochen

Fischschwärme sind ein weiterer Grund, die für Malpelo sprechen. An Tauchplätzen, wie Los Tres Mosqueteros finden sich regelmässig Makrelenschwärme mit tausenden von Tieren ein. Allzu oft kommen noch unzählige Red Snapper dazu und bilden eine riesige Wolke, die den Tag zur finsteren Nacht werden lassen, wenn man in die Gruppe eintaucht. Immer wieder öffnet sich die Fischmasse und macht Platz für einzelne Hammer- oder Galapagos-Haie. Fast alle der hier vorkommenden Fischarten treten in “Massen” auf. Adlerrochen stehen auf der Tagesordnung von klein bis groß, von Einzelgängern bis hin zu kleineren Schulen.

Baitballs ” das große Fressen”

Baitballs, die Königsklasse. Auftreten kann dieses Phänomen und Highlight in jedem Taucherleben theoretisch überall rund um die Inseln und zu jeder Zeit. Glückstreffer kann man aber am besten landen, wenn sich rund um Treibgut, wie Baumstämmen oder alten Fischernetzen, eine große Anzahl an Schwarmfisch ansammelt und Schutz sucht. Erkennen kann man dies an den Hunderten von Seevögeln, die sich ins Wasser stürzen und aus dem Wasser schnellenden Thunfischen, die sich mit voller Geschwindigkeit in die Fischmasse stürzen. Kommt man rechtzeitig an den Ort des Geschehens zeigt sich unter Wasser ein unglaubliches Bild. Meter große Thunfische und hunderte Seidenhaie jagen hektisch nach den beliebten Mahlzeiten und die Fischschwärme versuchen mit gekonnten Manövern die Jäger zu täuschen.

Bunt & Vielfältig

Die Unterwasserwelt von Malpelo ist geprägt von felsigen, meist mit Muscheln besiedelten Gesteinsformationen. In den letzten Jahren findet man immer mehr kleine Fächerkorallen an den Felsen, was auf eine Nährstoff- und Temperaturzunahme der Gewässer deuten lässt. Es wird tropischer rund um Malpelo. An einigen Tauchplätzen, wie dem Altair de Virginia, hat sich sogar ein spärlich bewachsenes kleines Korallenriff behauptet und bei La Nevera gibt es sogar ein kleineres Gorgonienfeld. Trotz noch spärlichen Korallenbewuchses bieten die Felsen zahlreichen tropischen Fischen einen Zufluchtsort und selbst diverse Nacktschnecken haben wir schon gesichtet.
Ein absolutes Phänomen sind die vielen frei schwimmenden Muränen, die die kargen Felsen für sich erobert haben. Übersehen kann man sie nicht, denn sie sind allgegenwärtig und hängen zum Teil wie am Tauchplatz La Ferreteria, in großen Gruppen aus den Felsspalten hervor. Lobster und Seeigel sind die zweithäufigsten Bewohner der Felsen. Vor den Drachenköpfen sollte man sich in Acht nehmen und selbst ein Frog Fish ist zu entdecken. Neben den genannten gibt es noch weitere Einwanderer, die jedoch nur selten vorkommen, wie die Schildkröte, Kuhnasen Rochen, Tigerhai und den Weißspitzen-Riffhai.

Ein Wort von Michael:
Malpelo hat mich mehr als jedes andere Tauchgebiet geprägt. Die Tatsache, nur wenige Taucher vor Ort zu haben und das Vorkommen dieser riesigen Fischmassen, machen diesen Platz einzigartig. Wer plötzlich vor einer Wand an Hammerhaien steht, wird diesen Eindruck nie wieder vergessen und es wird ihn immer wieder nach Malpelo ziehen. Nach mehr als 500 Tauchgängen die ich selbst erleben durfte vor Malpelo bin ich absolut überzeugt. Malpelo ist ein absolutes Muss für alle Großfischfans!

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